Die ehrenamtlichen Helfer der Vereinigung Omega 90 begleiten Menschen, die an einer schweren und/oder unheilbaren Krankheit leiden, sowie Menschen am Lebensende. Die Begleitung erstreckt sich auch auf deren Umfeld und auf alle Personen, die sich in einer Trauersituation befinden.
Ehrenamtlicher Helfer bei Omega 90 zu sein bedeutet vor allem, Zeit zu schenken, präsent zu sein, zuzuhören, die Hand auszustrecken und einen Dienst zu leisten, der diskret ist und das Anderssein respektiert, nicht urteilt und die Intimsphäre der kranken Person und ihr Familienleben respektiert.
Ehrenamtliche Hospizbegleitung beinhaltet eine einfühlsame Beziehung zu sterbenden Menschen und ihren Angehörigen. Dabei geht es nicht um ablenkende oder beratende Gespräche, sondern um aktives Zuhören und aufrichtiges Mitgefühl für den Kranken und seine Angehörigen.
Der ehrenamtliche Helfer in der Hospiz- und Palliativbetreuung ist weder ein Psychologe noch ein Mitglied des Gesundheitspersonals, sondern ergänzt das professionelle Team durch seine Anwesenheit. Allein die betroffene Person entscheidet, ob sie begleitet werden möchte und wie sie kommunizieren oder sogar die Stille gemeinsam teilen möchte. Der ehrenamtliche Helfer ist bereit, sie auf ihrem Weg zu unterstützen.
Ob in einem Krankenhaus, bei den Betroffenen zu Hause, in einer Einrichtung für betreutes Wohnen oder im Hospiz Haus Omega, die ehrenamtlichen Helfer bieten neben ihrer Präsenz und ihrem Zuhören verschiedene Aktivitäten an, die auf die Bedürfnisse und Wünsche der Betroffenen abgestimmt sind: Zeit zum Lesen oder für Gesellschaftsspiele, gemeinsames Kaffeetrinken mit den Familien, Ausflüge, Zubereitung von Suppen oder Waffeln, deren Düfte gute Erinnerungen wecken, usw.
Um bei Omega 90 mitzumachen, braucht man drei Schlüsselwörter: Motivation, aktives Zuhören und Wohlwollen. Nach einem ersten Treffen mit der Vereinigung erhalten die zukünftigen ehrenamtlichen Helfer eine 165-stündige Ausbildung, die unter anderem die verbale und nonverbale Kommunikation, die Sprache des Sterbenden, den Sterbeprozess (Verleugnung, Akzeptanz...), Trauer, Spiritualität und den Rahmen der ehrenamtlichen Tätigkeit umfasst.
Ein Wochenendseminar zur Reflexion der eigenen Einstellung zu Leben, Krankheit, Tod und Trauer sowie ein 20-stündiges Praktikum, das von erfahrenen ehrenamtlichen Helfern betreut wird, runden die Ausbildung ab.
Derzeit sind etwa 100 ehrenamtliche Helfer im Alter von 33 bis 79 Jahren aktiv. Ehrenamtlicher Helfer bei Omega 90 zu sein, bietet die Möglichkeit, die Situation einer Krankheit, eines Lebensendes oder einer Trauer ohne Heilungsabsicht erträglicher zu gestalten und sich dafür einzusetzen, dass niemand allein sterben muss.